Bildserien

Achtung: auf Instagram publiziere ich öfter mal Neues.

NEU: Midjourney – 5824×3264 px! Endlich erreicht die KI Print-Auflösung.

Da ein Prompt immer neue Varianten erzeugt, ergeben sich automatisch Bildserien. Mit kleinen Textänderungen kann das lange weiter gehen. Schwieriger ist es, vorgegebene Ideen für Serien nur technisch umzusetzen und dabei Stil und Inhalt genau zu bewahren, da die KI noch dazu neigt zu variieren.

Es ist teilweise möglich eine eigene Handschrift zu entwickeln. Allerdings auf ganz anderem Wege als bisher. Da die Kontrolle über die Bildgestaltung (noch) begrenzt ist, geht es eher um eine Auswahl des Gewollten aus einer großen Zahl von Zufallsergebnissen und immer genauere Eingrenzung durch veränderte Prompts. Man sollte sich aber bewusst sein, dass man nicht wirklich der Schöpfer der Werke ist. Eher eine Art Kurator oder Regisseur, „Art Director“ macht hier auch einen neuen Sinn. Die Bilderserie „PINK“ ist schlicht grandios, und in gewissem Maße habe ich daran Anteil, aber ich muss einräumen, dass ich sie nicht im üblichen Sinne geschaffen habe. Was aber für das reine Ergebnis zweitrangig ist.

Was die Verwertbarkeit der Bilder betrifft, so geht es dabei um Bilder, die nicht nur faszinierend surreal oder spektakulär sind, sondern eine konkrete Bildaussage haben. Diese Bildidee wird aber die KI höchstens zufällig liefern, quasi als Brainstorming-Tool. Die ersten Bilder hier haben hingegen das Thema „Auf verlorenem Posten“, was schon vorher in meinem Kopf war, und die KI hat nur die Realisation ermöglicht. Allerdings mit unendlich weniger Aufwand, als wenn man das fotografisch inszeniert hätte, auch weniger als eine hochwertige Photoshop-Montage. „Leidtragender“ wäre hier also der Fotograf, der komplett eingespart würde. Allgemein erkennt man, dass die KI selbst nicht wirklich Konzept, Bedeutungsgehalt und inhaltliche Bezüge erkennt. Man muss selbst sortieren und kategorisieren.

Es gibt Bilder, die real sein könnten, aber eine subtile Irrealität besitzen, die verunsichert und aufmerksam macht. Das ist natürlich interessant. Es erinnert mich an die Atmosphäre in den Filmen von David Lynch. Manche sind offensichtlich fantastisch, zwar auch großartig, aber daher doch etwas trivialer, weniger subtil. Ich lasse die hier bewusst nebeneinander stehen. Es ist ein Ausloten des Bereichs zwischen bekloppt, surreal und genial. 

KI entwickelt sich jedenfalls zum Profi-Bilderstellungs- und -Bearbeitungs-Tool. Es wird auch zu einer Konkurrenz zu Photoshop und seiner Philosophie der Werkzeuge und Verfahren, bzw. damit verschmelzen. Aber momentan elektrisiert mich das Unvorhersehbare stärker, das sich kreativ anfühlt, obwohl eher nur ein funktionelles Programm abläuft. Meine Gedanken zu dem Thema sind auch noch ähnlich sprunghaft wie die KI-Bilder. Ich sage oft „noch“, weil sich alles so schnell ändert und weiter entwickelt. Generell muss man wahrscheinlich bei fast jedem Statement ein „noch“ dazu setzen.

 Thomas Bode, Dipl. Designer (FH), bode@iconlab.dewww.iconlab.de